Rovigo
ROVIGO liegt in einer fruchtbaren Ebene, in der Mais und hervorragendes Gemüse angebaut werden.
Obwohl nur wenige historische Funde vorliegen, ist belegt, dass sich in dieser Gegend erst die alten Veneter und dann Römer angesiedelt hatten. In dem ersten existierenden Schriftstück, das vom 24. April 838 stammt, wird die Stadt auf Lateinisch “borgo [rurale] detto Rodigo”(“Dorf namens Rodigo”) genannt. 920 wurde der ursprüngliche Ort befestigt, da der Bischof hier vorübergehend Zuflucht vor den Überfällen der Magyaren suchte. Seit 1117 ist belegt, dass sich das Adelsgeschlecht Este hier angesiedelt hatte, auch wenn dies erst 1194 offiziell wurde. Mit Ausnahme kurzer Unterbrechungen blieb die Stadt für fast drei Jahrhunderte unter deren Herrschaft, unter der höchstwahrscheinlich auch die Befestigungsmauern erweitert wurden, um der gesamten Stadt Schutz zu bieten, die sich nunmehr an beiden Ufern des Adigetto erstreckte. Im 15. Jahrhundert traten Rovigo und das gesamte Gebiet des Polesine in den Einzugsbereich der Republik Venedig ein, die zu dieser Zeit ihre Expansion auf dem Festland begann. Die Venezianer kamen 1482 nach Rovigo und blieben etwa drei Jahrhunderte lang hier.
Sehenswürdigkeiten: Der Dom von Rovigo, der dem Heiligen Stephanus geweiht ist, wurde ab 1067 gebaut und um Mitte des 15. Jahrhunderts erweitert. Aus alten Quellen geht hervor, dass der Dom in seiner ursprünglichen Form fünf Altäre besaß und in gutem Zustand war, seine Einrichtung jedoch recht schlicht war. 1711 wurde der alte Dom eingerissen, während der neue 1729 fertiggestellt wurde. Die Kirche Beata Vergine del Soccorso (auch “La Rotonda” – “die Runde” genannt) hat eine besondere Form mit achteckigem Grundriss. Das Bauwerk wurde 1594 entworfen, um ein für wundertätig gehaltenes Bild von der Heiligen Jungfrau mit Kind, das eine Rose hält und auf ihrem Schoß sitzt, aufzunehmen. Die Gläubigen nannten dieses Bild Santa Maria del Soccorso, da man sich von ihm Schutz gegen die Pest erhoffte, die in dieser Gegend unzählige Opfer forderte.